"Evokation"

für sprechendes Orchester

über das Stück

Die "Evokation" ist eine fremdartige Beschwörung zur Eröffnung des Konzerts. Wie ein Ritual steigert sie sich auf sechs "Leveln" von entferntem Summen bis in ein heftiges kollektives Heulen. Es laufen verschiedene Zeitebenen parallel ab: Zu Beginn agieren verschiedene Instrumentengruppen unabhängig voneinander, um sich dann - nach einem mahnenden Monolog des Klaviers und plappernden Kommentaren der Bläser - zu einer großen Gruppe zusammenzuraufen.
Gleich einer magischen Zeremonie deklamieren die Musiker während des Stücks in kleinen und großen Chören Worte. Sie wirken wie kleine "Zauberformeln" - ihr Klang führt durch das Ritual. Die Bedeutung bleibt dabei im Hintergrund: Der Text löst zwar diverse Assoziationen aus, erzählt jedoch keine nachvollziehbare Geschichte. Als Grundlage für die düster-humorvolle Collage dienen Fragmente aus Christian Morgensterns "In Phantas Schloss"- einer poetischen Reise in ein magisch-mythisches Reich über den Wolken.

[Autor: Benjamin Scheuer]